E-Bike fahren für Einsteiger – So gelingt der Ein- bzw. Umstieg

Moderne E-Bikes unterscheiden sich dank toller Systemintegration optisch kaum noch von einem unmotorisierten Fahrradmodell. Oftmals gibt sich die elektrifizierte Variante erst auf dem zweiten oder gar dritten Blick als solche zu erkennen. Der Umstieg auf ein E-Bike erfordert dennoch ein wenig Fingerspitzengefühl, da sich die Fahreigenschaften in einigen Aspekten doch merklich unterscheiden. Nicht nur der Antrieb selbst, sondern auch das Fahrverhalten erfordern vom Nutzer eine gewisse Eingewöhnungszeit. Mit unseren Tipps gelingt der unproblematische Ein- und Umstieg auf das E-Bike.

Worin unterscheiden sich E-Bikes und unmotorisierte Fahrräder bezüglich des Fahrverhaltens?

Im Gegensatz zu einem vergleichbaren Fahrrad bringt das E-Bike aufgrund des Antriebs natürlich mehr Gewicht auf die Waage. Der Motor, die Steuerung und der Akku sorgen für ein Mehrgewicht, das sich beim Fahrverhalten niederschlägt. Das E-Bike ist etwas träger, und das nicht nur während des Fahrens. Selbst im Stand, zum Beispiel beim Abstellen, macht sich dieses Plus an Gewicht bemerkbar. Die Hersteller wirken mit innovativen Rahmenkonzepten und immer leichter werdenden E-Bike Antrieben zwar dem Mehrgewicht entgegen, aber so ganz eliminieren lässt sich das natürlich nicht.

Bedacht werden muss auch das jeweilige Antriebskonzept und die Platzierung des Akkus. Sehr unauffällig präsentieren sich hierbei die Mittelmotoren, da die zentrale Anordnung des Antriebs ein sehr ausgewogenes Fahrverhalten gewährleistet. Der Akku sollte wie der Antrieb möglichst zentral am E-Bike verbaut sein, vorzugsweise im Unterrohr. Ein weiterer Aspekt, der in Verbindung mit der Nutzung eines E-Bikes bedacht werden muss, ist der Bremsweg. Auch hier macht sich das Mehrgewicht bemerkbar. Premium E-Bikes verfügen daher von Werk aus über hochwertige hydraulische Scheibenbremsen, die trotz des höheren E-Bike Gewichts einen kurzen Bremsweg bei bester Dosierbarkeit gewährleisten.

Power satt: Dem E-Antrieb erhöhte Aufmerksamkeit widmen

Herzstück eines jeden E-Bikes ist der elektrifizierte Antrieb. Mit eingebautem Rückenwind verlieren Gegenwind und Wege bergauf ihren Schrecken. Doch bevor der frischgebackene E-Bike Nutzer aus den Vollen schöpfen kann, sollte dem E-Antrieb erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt werden. Wer direkt im Turbo-Modus startet, wird von der Kraft des Motors überrascht werden und sich somit unter Umständen sogar in Gefahr bringen. Es sollte daher mit einer geringen Unterstützungsstufe, wie zum Beispiel dem Eco-Modus, gestartet werden.

Mit einer überschaubaren Schubleistung gestaltet sich der Vortrieb sowohl kontrolliert als auch effizient. Wie beim herkömmlichen Fahrrad sollte zum Anfahren nicht der schwerste Gang gewählt werden. Auch beim Fahren selbst spielt die ideale Trittfrequenz eine bedeutende Rolle. Eine höhere Trittfrequenz sorgt für mehr Effizienz und schont zudem den Akku. Gleiches gilt für Berge und Anstiege, der schwerste Gang und die höchste Unterstützung sind wenig zielführend. Bevor der Weg auf die öffentliche Straße führt, empfehlen wir ein Trainieren des Anfahrens in verkehrsberuhigten Bereichen oder auf einem leeren Parkplatz.

Vor der ersten Ausfahrt mit der E-Bike Systembedienung vertraut machen

Jede Technik ist nur so gut, wie es der Bediener zulässt. Kurz gesagt: Nur ein richtig bedientes E-Bike System kann dem Nutzer maximale Effizienz gewährleisten. Hierfür muss sich der Einsteiger mit dem Bedienelement vertraut machen. Im Manual des Herstellers wird explizit auf die Steuerung des E-Bikes eingegangen. Die Gebrauchsanleitung muss daher vor der ersten Ausfahrt gelesen und die darin beschriebene Handhabung unbedingt befolgt werden. Achte bei der Testfahrt auf die Kraftentfaltung des Systems, tritt diese sofort oder erst mit einer leichten Verzögerung ein? Bei starken Steigungen, auf denen Du das E-Bike schieben musst, nutze die Schiebehilfe – sofern Dein System diese Funktion anbietet.

Bevor Du durchstarten kannst, muss zudem das E-Bike auf Deine Anforderungen und Deine Sitzhaltung angepasst werden. Hierzu zählt nicht nur die Einstellung der Sattelhöhe, sondern auch die Anpassung der Lenkerhöhe mittels eines im Winkel verstellbaren Vorbaus. Wichtig ist ebenfalls die Überprüfung von Systemkomponenten wie Licht, Schaltung und Bremsen – ein Check, der übrigens vor jeder Fahrt erfolgen sollte. In diesem Zusammenhang ist auch der Luftdruck der Reifen zu prüfen. Wenn Du diese Tipps befolgst, wird der Ein- bzw. Umstieg auf das E-Bike mit Leichtigkeit gelingen.

E-Bike fahren für Anfänger: Darauf solltest Du achten

  • Gebrauchsanleitung lesen
  • Mit der E-Bike Systembedienung vertraut machen
  • E-Bike individuell einstellen
  • Systemkomponenten prüfen
  • Vorsicht beim Losfahren
  • Nicht im schwersten Gang und mit höchster Unterstützung starten
  • Nicht im schwersten Gang und mit höchster Unterstützung Berge hochfahren
  • Eine hohe Trittfrequenz gewährleistet höhere Effizienz und schont den Akku
  • Beim Schieben – besonders auf steilen Wegen – die Schiebehilfe nutzen (sofern vorhanden)

Tipp: Spezielle E-Bike Fahrtechnikseminare helfen beim Ein- und Umstieg auf das E-Bike. Angeboten werden die Kurse für unterschiedliche Altersgruppen und verschiedene Einsatzbereiche, zum Beispiel das E-Mountainbiken. Welche Gesetze fürs E-Biken relevant sind, erfährst du auf https://www.bussgeld-info.de/